Haben Sie sich auch schon einmal über ihr schlechtes Werkzeug zu Hause geärgert? Die Bohrmaschine, mit der Sie kein Loch in die Wand bekommen, der Schraubendreher, der die Schraube nicht fasst? Stumpfe Messer, fusselnde Pinsel, abgenutzte Sägen …
Diese Aufzählung aus dem Heinwerkerbereich ist leicht noch fortzuführen. Genau so verhält es sich auch mit Ihren Führungswerkzeugen. Möchten Sie mit schlechtem oder falschem Werkzeug arbeiten? Nein, ganz sicher nicht! Sie möchten als Führungskraft nur mit den besten Werkzeugen arbeiten….. und das ist auch richtig so.
Lassen Sie uns nun einen Blick auf einige wichtige Werkzeuge legen.
- Budgetierung
Budgetierung ist das originäre Werkzeug in der täglichen Führung. Sie müssen täglich Ihre Zeit budgetieren. Wenn Sie das nicht professionell machen, dann halten Sie Termine nicht ein, erledigen nicht alle geplanten Aufgaben und haben keine Zeit für die wichtigen Dinge der Führung. Bei Störungen müssen Sie flexibel genug sein, Ihre Budgetierung schnell zu ändern. Entscheiden Sie dabei immer nach den Kriterien wichtig – dringend – wichtig und dringend. Entscheidend ist nur wichtig und dringend. Für alle anderen Wünsche gibt es im deutschen Sprachraum das Wort „Nein“! Um nein zu sagen, müssen Sie niemand vor den Kopf stossen, sondern nur Ihre Entscheidung begründen. Das „Nein“ bezieht sich ja auch nur auf Ihre aktuelle Budgetierung. Sicher budgetieren Sie noch viel mehr, z.B. auch Finanzen, Personal usw. Die Vorgehensweise bleibt immer gleich. - Meetings
Es gibt kaum ein Thema, bei dem so viel Zeit geschreddert wird, wie in Meetings. Streng genommen gehört das Thema „Teilnahme an Meetings“ in den Bereich der Budgetierung. Weil es aber ein großer Zeitfresser sein kann, soll dem Thema Meetings ein eigener Raum bereitgestellt werden.
Sicher haben Sie sich auch schon darüber geärgert, dass Sie in Meetings waren, bei denen
– die Themen für Sie irrelevant waren
– Themen endlos zerredet wurden
– Zeiten nicht eingehalten wurden
…….man kann auch diese Aufzählung bestimmt noch um einige Punkte weiter führen.Was kann man als Führungskraft also tun, um hier wertvolle Führungszeit zu gewinnen?
Die Antwort: Eine ganze Menge! Allerdings erfordert das auch ein wenig Mut. Den sollte aber jede Führungskraft mitbringen. Und Sie werden sicher schnell Nachahmer finden. Was also tun? Definieren Sie klare Regeln und halten Sie diese auch ein:
– Ich nehme an keinem Meeting teil, von dem ich im Vorfeld keine Agenda erhalte.
– Ich achte darauf, dass die Zeitansätze in den Meetings eingehalten werden.
– Werden Zeitansätze nicht eingehalten, verlasse ich das Meeting mit dem
freundlichen Hinweis auf einen Folgetermin.
– Ich besuche kein Meeting, dessen Themen für mich uninteressant sind.
– Ich dränge darauf, dass in den Meetings Ergebnisprotokolle geschrieben werden.
– Ich erwarte aus jedem Meeting Ergebnisse.So, das waren nun einige Vorschläge. Nehmen Sie Ihren Mut und versuchen Sie es. Sie werden dadurch sehr viel mehr Zeit für Ihre Mitarbeiter haben!
- Reports
Was hat dieses Thema mit Führung zu tun? Sehr viel! Es geht nämlich darum, welche Reports Sie lesen und Sie für sich entscheiden, was für Sie relevant ist. Alle Führungskräfte werden überschüttet mit Reports. Aber was ist in diesen Zahlengräbern für Sie relevant? Beschränken Sie sich auf wenige wesentliche Kennzahlen. Und noch etwas – lassen Sie Ihre Mitarbeiter an den wenigen Kennzahlen teilhaben. Dann kennt jeder seine Ziele und zwar dauerhaft und nachhaltig. - Systematische Müllabfuhr
Dies ist ein nicht zu verachtendes Führungswerkezug. Nur wer von Zeit zu Zeit ausmistet, behält den Überblick. Dabei geht es nicht nur um die Berge von Informationen, die sich über die Zeit in allen möglichen Mail- und Themenordnern auf Ihrem Rechner angesammelt haben. Es geht noch um ein viel wichtigeres Thema: das Betrachten von Prozessen in der täglichen Arbeit. Kennen Sie die Antwort „Das haben wir schon immer so gemacht!“? Ganz sicher! Aber keiner weiß eigentlich mehr so recht, warum etwas gerade so gemacht wird. Stellen Sie also Ihre Abläufe in regelmäßigen Abständen auf den Prüfstand. Was vor einem Jahr noch gut war, reicht heute vielleicht nicht mehr aus. Auch hier werden Sie viele Potentiale heben, die Ihnen mehr Zeit für Führung geben. Wenn Sie dann noch Ihre Mitarbeiter bei der Betrachtung beteiligen…… dann sind Sie der beste Vorgesetzte, den man sich wünschen kann.
Viel Erfolg!