Im letzten Beitrag fiel das Wort “limbische Ausprägung“. Doch was ist das eigentlich? Was hat das mit Führung zu tun? Hier nun die Auflösung:
Laut Wikipedia ist das limbische System „eine Funktionseinheit des Gehirns, die der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient. Dem limbischen System werden auch intellektuelle Leistungen zugesprochen. Die Sichtweise, bestimmte Funktionen (wie die Triebe) nur auf das limbische System zu beziehen und als vom Rest des Gehirns funktionell abgegrenzt zu betrachten, gilt heute als veraltet. Andere kortikale (die Rinde betreffend) und nicht-kortikale Strukturen des Gehirns üben einen enormen Einfluss auf das limbische System aus. Die Entstehung von Emotion und Triebverhalten muss also immer als Zusammenspiel vieler Gehirnanteile gesehen werden und darf nicht dem Limbischen System allein zugesprochen werden.
Das limbische System ist auch für die Ausschüttung von Endorphinen, also körpereigenen Opioiden (Substanzen, die morphinartige Eigenschaften aufweisen), verantwortlich.“[i]
Vereinfacht kann man es auch als Reiz-Reaktions-System bezeichnen. Da wir 70-80% unseres Handelns unbewusst tun, trägt das limbische System einen erheblichen Anteil am Führungshandeln. Und hier wird es für eine Führungskraft spannend. Zum einen geht es um das eigene Handeln, eben darum, sich mehr bewusst zu machen und zum zweiten geht es um die Handlungen der Mitarbeiter. Das limbische System unterscheidet 3 Typen unbewussten Handelns.
- Menschen mit einem ausgeprägten Dominanzanteil (ca. 20%)
- Menschen mit einem ausgeprägten Stimulanzanteil (ca. 20%)
- Menschen mit einem ausgeprägten Balanceanteil (ca. 60%)
Sicher haben Sie gerade einen Wiedererkennungseffekt, falls Sie bereits mit Modellen zur Persönlichkeitsstruktur, wie z.B. DISG, INSIGHTS MDI(R), Myers-Briggs-Typenindikator usw. gearbeitet haben. Das liegt genau daran, dass die meisten Modelle Bezug auf das limbische System nehmen. Die Modelle unterscheiden sich lediglich in der Feinheit ihrer Ausprägung.
Und genau deshalb ist es wichtig, Kenntnisse über unsere Gehirnfunktionen zu haben.
Teams ergänzen sich am besten, wenn Menschen mit allen 3 Hauptausprägungen miteinander arbeiten. Hier sprechen wir von echten Hochleistungsteams. Leider erleben wir in der täglichen Arbeit, dass sich Führungskräfte immer genau die Menschen in ihre Teams holen, die so ausgeprägt sind, wie sie selbst. Das bringt niemanden voran – aber alle fühlen sich wohl. Und für die Führungskraft ist das Team „bequem“ zu führen.
Ich möchte Sie ermuntern, den Mut aufzubringen, ihr Team mit unterschiedlichen Anteilen zu besetzten. Das ist für ihre Führungsarbeit herausfordernd, aber der Erfolg wird ihnen Recht geben.
Ein professioneller Coach hilft Ihnen herauszufinden, zu welchem Typ Ihre Mitarbeiter gehören und wie sie Teams erfolgreich zusammenstellen.
Und am Erfolg wird jede Führungskraft gemessen!