Muss das sein?

Das werde ich gerade jetzt in meinen Webinaren zum Thema „Führen von Beschäftigten im #Home Office“ sehr häufig gefragt, wenn ich die Themen #Regeln, #Kontrolle und Umgang mit Fehlverhalten anspreche.

„Die Menschen sind doch genug mit der Situation beschäftigt. Kinder und oder Familienpartner sind auch zu Hause und alles muss neu organisiert werden. Da ist doch Druck von außen völlig unangemessen.“

Natürlich muss das nicht sein! Doch ist es nach meiner Erfahrung von Vorteil, im Vorfeld Rahmenbedingungen festzulegen und diese mit den Beschäftigten, die jetzt mehr oder weniger zwangsweise im Home Office arbeiten, zu besprechen. Ich bin nämlich sehr sicher, dass es in Zukunft erheblich mehr Flexibilität bei der Erbringung der Arbeitsleistung geben wird, sei es zeitlich oder räumlich. Und da halte ich es für unabdingbar, Regeln zu treffen und Arbeitsleistung zu messen. Dazu gehört selbstverständlich eine offene Kommunikation. Regel kann man auch mit den Beschäftigten gemeinsam erstellen. Viele Führungskräfte werden überrascht sein, wie streng die Mitarbeiter mit sich selbst sind!

Ich lasse da jedem seine Meinung und natürlich kann das jede Führungskraft machen, wie sie es für richtig hält. Ich kann nur sagen, dass ich aus vielen Jahren Erfahrung weiß, dass es ohne Regeln nicht geht und jede Führungskraft auch darüber nachdenken soll, wie sie zukünftig – nicht nur in Krisenzeiten – Arbeitsleistung im Home Office bewerten will. Außerdem muss berücksichtigt werden, dass viele Beschäftigte zu Hause eine andere Tagesstruktur haben. Auch hier weiß ich aus meiner eigenen Erfahrung, wie viele Menschen Orientierung haben möchten und sich eine Unterstützung wünschen.

Und ja, jede Führungskraft sollte aus meiner Sicht auch im Vorfeld darüber sprechen, wie mit Fehlverhalten umgegangen wird. Das hat überhaupt nichts mit Misstrauen zu tun, sondern dient ebenfalls der Orientierung. Außerdem hilft es, spätere unnütze und zeitraubende Diskussionen zu vermeiden.

Auch bei der Kontrolle ist es im Grund die gleiche Thematik. Der Begriff ist im deutschen Sprachgebrauch negativ besetzt und schon wird er auch so interpretiert. Dabei vergessen viele Kritiker, dass es nicht um die Kontrolle der Person geht, sondern um die Kontrolle des Ergebnisses. Die Führungskraft kann sich durch gute und dauerhafte Kommunikation mit den Mitarbeitern sehr einfach ein Bild darüber machen, wie der aktuelle Stand ist. Dazu braucht es keine Kontrollmechanismen, die den Beschäftigten jeglichen Raum für Individualität nimmt. Ganz im Gegenteil, die Unterstützung wird geschätzt. „Mein Chef interessiert sich für meine Arbeit und meine Ergebnisse und ich werden bei Schwierigkeiten unterstützt!“

Fundiertes Lob ohne Kontrolle gibt es nicht. Auch das ist für mich ein weiterer Grund.

Wie gesagt, man muss nicht, aber es ist von Vorteil und es ist erfolgreich!

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